Wissen Sie, in welchen Situationen ich meine Contenance regelmäßig über Bord werfe und mich tierisch aufrege?
Wenn Menschen mit einer tief überzeugten miesepetrigen Laune durch das Leben gehen und keine Gelegenheit auslassen dies durch exzessives Nörgeln, Motzen oder Beschweren ihrer Umwelt gegenüber entweder möglichst lautstark oder als Lästerei kund zu tun.
Mein professionelles Ich würde nun selbstverständlich sofort in den Analysemodus umspringen und überlegen, welche psychisch bedingten Gründe möglicherweise vorliegen könnten. Aber mal ehrlich, manchmal möchte ich nicht alle(s) verstehen und akribisch hinterfragen, sondern einfach mal nur genervt sein. Problem dabei: Es bringt mich nur kurzfristig weiter, denn wie hat ein sehr kluger Mensch in meinem Leben mal so schön gesagt: Ärger macht den Ärger nur ärger!
Es braucht also andere Lösungen, um mit den notorisch schlecht gelaunten, motzenden Zeitgenossen umzugehen.
Ich habe hierfür mal zwei Vorschläge zusammenstellt, je nachdem, in welcher Verfassung Sie sich gerade selbst befinden:
1) Auf Distanz gehen
Gerade in Momenten, in denen wir selbst im Ungleichgewicht sind, geraten wir durch Kleinigkeiten schneller ins Wanken als uns lieb ist. Da reicht dann oft schon eine blöde Bemerkung von der Kollegin oder eine hochgezogene Augenbraue von der Kassiererin, wenn wir nach dem passenden Kleingeld kramen und das Fass läuft über. Zurück bleibt meist nur ein mieses Gefühl im Magen. Wichtig ist, hier sowohl emotional als auch körperlich auf Distanz zu gehen. Es hilft in dem Moment rein gar nichts sich in eine mögliche Konfrontation zu begeben, wenn Sie selbst "angeschlagen" sind. Nehmen Sie sich also lieber zurück und tanken Sie Kraft...kein Nörgler hat es verdient soviel Aufmerksamkeit von Ihnen zu bekommen.
2) Schlagfertigkeit üben
Sind Sie emotional stabil und werden von Nörglern heimgesucht, kann es helfen eine Sammlung von schlagfertigen Sätzen parat zu haben. Diese sollten wir uns allerdings bestenfalls schon vorab überlegen, denn oft fällt uns spontan in der Situation nichts wirklich kreatives ein.
Gerne möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Sätze-Welt mitgeben. Vielleicht ist da ja auch was für Sie dabei. "Abschreiben" ist somit nicht nur erlaubt, sondern auch ausdrücklich empfohlen. :)
Einer meiner Lieblingssätze beispielsweise ist der Titel dieses Artikels "Ich glaube, das Problem gehört Ihnen."
Dieser Satz hilft übrigens ganz wunderbar bei den oben beschriebenen nörgelnden mies gelaunten Zeitgenossen. Sie zeigen damit sich selbst und wenn Sie den Satz laut verbalisieren auch dem Gegenüber, dass Sie seine Laune und sein dahinterstehendes Problem bei ihm/ihr lassen und es keinen Einfluss auf Ihre Laune haben wird.
Sie brauchen noch mehr Inspiration? Sehr gerne! Wie wäre es mit folgenden Sätzen:
- Ich nehme das jetzt mal lieber nicht persönlich.
- Ich merke gerade, dass mich das nicht wirklich interessiert.
- Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck vermittelt habe, dass Sie mit mir so sprechen können.
- Einigen wir uns einfach darauf, dass wir uns nicht einig sind.
- Ich merke, ich möchte mich heute für mich entscheiden.
Welche Sätze fallen Ihnen so ein? Lassen Sie es mich gerne wissen! Und wenn Sie sich das nächste Mal ärgern hilft Ihnen möglicherweise noch dieser Satz: Bevor ich mich ärgere, lasse ich mich lieber gern haben!
Ihre
Barbara Ries
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Gisela (Friday, 22 July 2022 20:44)
Ich bin ganz deiner Meinung, nehme die zweite Lösung für mich an und danke dir für die Vorschläge, welche ich gerne „abschreibe“.