Corona hält uns und die ganze Welt fest umklammert! Was im Sommer noch weit weg schien, ist nun mit voller Wucht und mit all seinen Konsequenzen zurück gekommen. Und ausgerechnet in der zumeist grau-neblichen November-Zeit wird das soziale Leben wieder herunter gefahren. Ob Lockdown mit oder ohne "light" macht dabei kaum einen Unterschied. Allen Grund also, den Kopf in den Sand zu stecken! Oder?!
Nein, natürlich nicht! Denn gerade in solchen Zeiten sind Zuversicht und Optimismus mehr denn je gefordert und gefragt! Doch wie schaffen wir es, zuversichtlich zu sein oder auch zu bleiben, wenn gefühlt alles um uns herum drunter und drüber geht?
Es braucht etwas Fleiß und bewusstes Wollen, denn Zuversicht und Optimismus sind erlernbar und dabei weitaus nachhaltiger als ein kurzer Glücksmoment. Um es Ihnen etwas leichter zu machen, habe ich im Folgenden die meiner Ansicht nach wichtigsten Erkenntnisse zum Erlernen von Zuversicht und Optimismus zusammengetragen:
- Das Leben ist eine Achterbahn:
Unser Leben ist eine Abfolge von Aufs und Abs, auch wenn uns das manchmal nicht gefällt. Im Buddhismus gibt es hierfür sogar ein eigenes Wort: "Dukkha". Schmerz und Schicksalsschläge gehören also zu unserem Leben, genauso wie Freude und Glückseligkeit. Und nur wenn wir dies akzeptieren, können wir unser Leben und jeden neuen Tag davon bewusst(er) gestalten und uns gelassener "empor irren", wie der geschätzte Physiker Harald Lesch es einmal ausdrückte. - Selbst-Erfindung statt Selbst-Findung:
Der obige Punkt bringt noch eine weitere wichtige Erkenntnis mit sich, die treue Anhänger von Sigmund Freud aufhorchen lassen. Studien belegen nämlich, dass wir unsere Persönlichkeit durch Reize und Begegnungen täglich neu zusammensetzen können und nicht wehrlose Opfer unserer frühkindlichen Erfahrungen sind. Wenn Sie also mit dem linken Fuß aufgestanden sind, hilft bereits das Lesen eines positiven Textes, eine witzige Comedy-Serie oder der Austausch mit einem optimistischen Freund dabei, selbst zuversichtlicher zu sein. - Kleinvieh macht auch Mist:
Apropos linker Fuß. Probieren Sie doch mal andere Abfolgen in ihrer Routine aus. Ziehen Sie statt dem rechten Socken doch mal zur Abwechslung zuerst den linken Socken an, duschen Sie mal morgens statt abends oder schreiben Sie mal mit links, wenn Sie Rechtshänder sind. Und freuen Sie sich bewusst immer wieder über die kleinen Dinge im Leben. Beispiel: Ich war letzte Woche für 0,97 (!) Cent tanken. Das alleine ist ja schon Grund zur Freude. Noch schöner wurde das Ganze allerdings, als der Preis just zu dem Zeitpunkt, als ich wegfuhr, auf 1,04 Cent sprang.
Gerade, wenn wir uns der kleinen Dingen wieder stärker bewusst werden oder auch Kleinigkeiten verändern, zeigen wir damit klar, dass wir die Architekten unseres Lebens sind. - Schlüpfen Sie in andere Rollen:
Aus meiner Coaching- und Trainingserfahrung weiß ich um die Wichtigkeit des Perspektivwechsels. Denn dadurch eröffnet sich oft ein anderer, neuer Blick auf die Dinge und wir erweitern unseren Horizont. Als Übung bietet sich dafür Folgendes an: Suchen Sie sich ein Thema, über das Sie leidenschaftlich diskutieren können. Sind Sie bei dem Thema beispielsweise ein Verfechter von "Contra" Argumenten, ist es nun Ihre Aufgabe, sich mit den "Pro"-Argumenten zu beschäftigen. Ob Sie hierfür Artikel lesen, Podcasts hören oder Reportagen ansehen, ist dabei Ihnen überlassen. Allein die Auseinandersetzung mit den positiven Aspekten wird auf Sie abfärben! - Geduld ist eine Tugend:
Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es allerdings. Sie benötigen etwas Geduld beim Erlernen. Denn um ein neues Denkmuster einzuüben und zu verfestigen, benötigen wir im Durchschnitt ca. 66 Tage (Studie von Phillippa Lally, Gesundheitspsychologieforscher am University College in London), also zwei Monate.
Andererseits: Wir haben noch knapp zwei Monate bis zum Ende des Jahres. Anstatt also auf den Anfang des Jahres zu warten und sich einen Vorsatz zu überlegen, der meist eh nur ein paar Tagen überlebt, nutzen Sie doch die Zeit bis dahin, um zu üben!
Und falls es mal Tage gibt, an denen es Ihnen schwer fällt, reicht manchmal auch einfach nur der Grundsatz von Karl Valentin: Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch!
In diesem Sinne, verbleibe ich mit voller Zuversicht
Ihre
Barbara Ries
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