Was ich in Gesprächen mit Freunden immer wieder feststelle ist, dass sich viele in den unterschiedlichsten Bereichen gerne verändern wollen würden, es vielen aber schwer fällt, dahingegen eine Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung wird verschoben, bis der Moment vorüber ist. Zu bequem ist die aktuelle Situation gemäß dem Motto „Da weiß ich wenigstens, was ich habe“. Die alternative Wiese auf der anderen Seite ist zwar meist grüner und auch interessanter als die aktuelle, aber eben oft auch noch sehr vage, offen und ungewiss.
Sicherlich haben Menschen oftmals Angst davor, eine vermeintlich falsche Entscheidung zu treffen und diese im Nachgang zu bereuen. Das ist sicherlich bis zu einem gewissen Grad auch ein gewichtiger Grund, weswegen viele sich auf Neues nicht einlassen können und wollen. Doch das wahre Unglück liegt laut Wissenschaftlern allerdings woanders begraben: Viele Menschen trauern der vermeintlich verpassten Chance nach und malen sich in allen Facetten aus, was wohl alles passiert wäre, hätten sie sich doch bloß getraut. Sie bereuen also viel häufiger, dass sie die Chance haben verstreichen lassen!
Hierzu gibt es ein schönes Zitat von Marc Aurel, der sagte: "Man bereut nie, was man getan, sondern immer nur, was man nicht getan hat."
Natürlich können sich Entscheidungen im Nachgang als suboptimal herausstellen, davor sind wir alle nicht gefeit. Aber sind wir doch mal ehrlich: Wenn wir Entscheidungen treffen, treffen wir sie mit Hilfe der Informationen, die uns zu diesem Zeitpunkt vorliegen und aus der Situation heraus, in der wir gerade sind.
Ich persönlich finde es sogar anmaßend und unfair uns selbst gegenüber, wenn wir einige Monate oder Jahre später unsere Entscheidungen anzweifeln, als falsch bewerten und mit der Entscheidung hadern? Es mag ja sein, dass wir in unserer jetzigen Situation und mit der aktuellen Informationslage anders entscheiden würden, aber in der gegebenen Situation war es die richtige Entscheidung! Eine Analyse schadet sicherlich nicht, um Ableitungen für die Zukunft zu treffen, aber Selbstmitleid hilft uns nicht weiter. Im Gegenteil: Wir sabotieren uns dadurch selbst und machen uns innerlich kaputt! Das frustet und macht unzufrieden! Vor allem ändert es nichts, denn wir können die Vergangenheit nicht mehr verändern.
Doch wir können das Hier und Jetzt beeinflussen! Und genau deswegen ist es wichtig, Entscheidungen bewusst und aktiv zu treffen anstatt Chancen verstreichen und an uns vorbeiziehen zu lassen.
In diesem Sinne wünsche Ihnen gute Entscheidungen und wenn Sie musikalische Unterstützung brauchen, empfehle ich Ihnen den Song „Ich bereue nichts“ von Bosse.
Ihre
Barbara Ries
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